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Die 10 hartnäckigsten Vorurteile gegenüber Kunststoffverpackungen

Obwohl Kunststoffverpackungen viele Vorzüge bieten, haben sie mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen. Der Vorwurf, sie enthielten gesundheitsschädliche Bestandteile, ist auf der Negativliste ebenso zu finden wie die Unterstellung, sie wären grundsätzlich umweltschädlich. Doch sind flexiblen Verpackungen wirklich so schlecht wie ihr Ruf oder haben sie vielleicht zu Unrecht ein negatives Image? Wir haben den Wahrheitsgehalt der zehn häufigsten Vorurteile überprüft.


Vorurteil 1: Kunststoffverpackungen verursachen den Hauptanteil des gesamten Abfallaufkommens

Wie andere Verpackungsmaterialien landen auch flexible Verpackungen aus Kunststoff recht bald im Abfall. Das ist unbestritten. Allerdings rücken in Abfalldiskussionen vor allem die Müllberge großer Siedlungsgebiete in Dritte-Welt-Ländern in den Fokus. Vergessen wird dabei, dass Kunststoffe eigentlich zu großen Teilen wiederverwertet werden könnten.

In Deutschland fielen im Jahr 2017 insgesamt knapp 6,15 Millionen Tonnen Kunststoffmüll an. Dieser wurde jedoch zu 99,4 Prozent einer Wieder- oder Weiterverwertung zugeführt. 2,87 Millionen Tonnen wurden werk- und rohstofflich genutzt, während 3,24 Millionen Tonnen der Energiegewinnung dienten (zwei Drittel in Müllverbrennungsanlagen, ein Drittel als Ersatz für fossile Brennstoffe in Kraftwerken, Zementwerken etc.).

Genau wie in Deutschland ließen sich Kunststoffabfälle auch anderswo einem sinnvollen Zweck zuführen, anstatt sie zu hohen Bergen aufzutürmen. Dazu bedarf es jedoch eines brauchbaren Abfallmanagements vom Sammeln des Kunststoffs bis hin zur Verwertung.



Vorurteil 2: Kunststoffverpackungen sind schuld an der Vermüllung der Weltmeere

Diese weit verbreitete Denkweise ist sehr eindimensional. Flexible Verpackungen sind nicht die Ursache des "Ocean Litterings". Sie sind lediglich der sichtbarste Beweis für den zu sorglosen Umgang mit Abfällen und ein vielerorten vorliegendes Missmanagement.

Noch immer leben rund drei Milliarden Menschen ohne Zugang zu einer kontrollierten Abfallentsorgung, viele davon in Küstennähe. Das fehlende Abfallmanagement führt zum Eintrag von eigentlich recycelbaren Wertstoffen ins Meer, wobei den Hauptanteil wenige Staaten Asiens zu verantworten haben.

Würde der Kunststoff durch Alternativen wie Glas, Aluminium oder Weißblech ersetzt, bliebe das Abfallproblem dennoch bestehen.



Vorurteil 3: Bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen fällt übermäßig viel Kohlendioxid an

Flexible Verpackungen sind im Gegensatz zu den Alternativen sehr leicht. Die Masse entsprechender Umhüllungen aus anderen Materialien wäre durchschnittlich um den Faktor 3,6 höher. Dadurch würde, nicht zuletzt durch den Mehraufwand beim Transport, der Energieverbrauch um den Faktor 2,2 ansteigen. Das entspräche 1.240 Millionen Gigajoule pro Jahr. Die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase wäre um rund 61 Millionen Tonnen höher.

Übrigens weisen auch leichte Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton nicht zwingend eine bessere Ökobilanz auf. Schließlich ist die Papierherstellung sehr belastend für die Umwelt, da sie enorme Mengen an Holz, Wasser und Energie erfordert. Hinzu kommt, dass Kartonagenverpackungen aus werbetechnischen Gründen häufig aufwendig bedruckt und hochglanzbeschichtet werden.



Vorurteil 4: Kunststoffverpackungen sorgen für ein verspätetes Erreichen der CO2-Ziele

In Deutschland liegt der durch flexible Verpackungen verursachte Kohlendioxid-Ausstoß pro Jahr und Kopf bei gerade einmal 0,6 Prozent der Gesamtmenge. 66 Prozent der insgesamt 9,7 Tonnen entfallen auf Konsum, Ernährung und Energie, weitere 23 Prozent auf den Verkehr. Allein während eines Urlaubsfluges von Berlin nach Mallorca und wieder zurück wird so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie durch Kunststoffverpackungen in 11 Jahren.



Vorurteil 5: Verpackungen aus Kunststoff lassen sich nicht wiederverwenden

Auf Einwegverpackungen trifft das grundsätzlich zu, ob sie nun aus Kunststoff (Bonbontüten), aus Aluminium oder Weißblech (Konservendosen) oder aus Kartonagen (Pizzakartons) bestehen. Mehrwegflaschen aus Kunststoff sind bis zu 25 Mal wiederbefüllbar. Getränkekästen können sogar bis zu 100 Mal genutzt werden. In Deutschland wurden im Jahr 2015 laut Bericht der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung 93,5 Prozent aller PET-Flaschen wiederverwertet, bei den PET-Flaschen mit Pfand drauf waren es sogar 97,9 Prozent.



Vorurteil 6: Alle Kunststoffverpackungen werden mit Erdöl produziert

Das hat sich längst geändert. Auf dem Markt gibt es mittlerweile nicht nur biologisch abbaubare Kunststofffolien, sondern auch solche, die aus nachwachsenden Rohstoffen, also gänzlich ohne Erdöl, hergestellt werden. Lediglich 4 Prozent des Gesamt-Erdöl-Verbrauchs geht zu Lasten der Kunststoffproduktion. Davon wiederum fallen nur 1,4 Prozent auf Kunststoffverpackungen.



Vorurteil 7: Kunststoffverpackungen sind die Hauptursache für Mikroplastik in den Ozeanen

Jeder Einwohner Deutschlands verursacht jährlich durchschnittlich 4 Kilogramm primäres und 1,2 Kilogramm sekundäres Mikroplastik. Daran ist der Abrieb von Kunststoffverpackungen mit rund 2,5 Prozent beteiligt, während der Abrieb von Schuhsohlen schon 2,7 Prozent ausmacht. Rund 25 Prozent entfallen allein auf den Abrieb von Pkw-Reifen. Hinzu kommen zahlreiche andere Quellen wie Kosmetik, Faserabrieb bei der Textilwäsche, Abrieb von Besen und Kehrmaschinen oder Verwehungen auf Sport- und Spielplätzen.



Vorurteil 8: Weichmacher in Kunststoffverpackungen verändern den Hormonhaushalt von Kindern

Kunststoffe mit Weichmachern werden nur selten für flexible Verpackungen genutzt. In Lebensmittel- und Getränkeverpackungen kommen sie überhaupt nicht zum Einsatz. Weichmacher finden bei der Herstellung von Weich-PVC Verwendung, insbesondere für Nicht-Verpackungsanwendungen wie Fußbodenbeläge, Kabel, Sport- und Freizeitartikel.



Vorurteil 9: Lebensmittel wie Obst und Gemüse werden häufig unnötig verpackt

Etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel verderben bereits auf dem Weg zum Verbraucher. Durch flexible Verpackungen aus Kunststoff lässt sich die Haltbarkeit zum Teil deutlich verlängern. So hält eine unverpackte Gurke circa drei Tage, eine verpackte hingegen bis zu 20 Tage. Zudem schützt die Umhüllung das Gemüse vor Keimen, die beispielsweise durch Anfassen auf die Schale kommen könnten.



Vorurteil 10: Die Chinesen werden bezahlt, damit sie unseren Kunststoffmüll abholen

Das ostasiatische Land ist einer der weltweit größten Kunststoffverarbeiter. Entsprechend viel Material wird benötigt. Um den Rohstoffbedarf decken zu können, kauft China jährlich rund 7,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle auf, davon 1,6 Millionen aus der EU. In Zukunft will die Volksrepublik allerdings selbst eine Kreislaufwirtschaft etablieren und die ökologischen und ökonomischen Vorteile eigener Sekundärrohstoffe nutzen.



Fazit: Flexible Verpackungen deutlich besser als ihr Ruf

Wie Sie sehen, lassen sich viele Vorurteile gegenüber Kunststoffverpackungen leicht widerlegen. Nicht das Material ist das eigentliche Problem, sondern der Umgang damit. Im Grunde spricht nichts gegen die Verwendung flexibler Verpackungen aus Kunststoff, so lange diese nach Gebrauch konsequent der Wiederverwertung zugeführt werden.

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Beiträge aus der Presse

Sind Plastikverpackungen wirklich eine Umweltsünde?

Ohne Plastik-Recycling geht es nicht

Warum Plastik gar nicht so böse ist

 

Quelle:
https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/verwertung-entsorgung-ausgewaehlter-abfallarten
Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung

  

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